Von den Phöniziern und Römern über die Araber und Normannen bis hin zu den Briten – Malta wurde von zahlreichen Einwanderern geformt, die ihre Spuren in der Architektur, Sprache, Küche und dem Lebensstil hinterließen. Diese kulturelle Vielfalt, gepaart mit der Lage im Zentrum des Mittelmeers und hervorragenden Häfen machen die Insel nicht nur zu einem interessanten Ort für Yachtbesitzer und Touristen, sondern auch zum perfekten Ausgangspunkt für eines der bedeutendsten und spannendsten Hochseerennen der Welt: das Rolex Middle Sea Race.
Fotos: ©ROLEX / Kurt Arrigo, Jessica Bachmann
Malta ist ein Schmelztiegel der Kulturen und das spiegelt sich in fast jedem Aspekt des täglichen Lebens wider. Die Sprache, Maltesisch, ist ein faszinierender Mix aus arabischen, italienischen und englischen Einflüssen – ein lebendiges Zeugnis der Einwanderungsgeschichte der Insel. Auch die maltesische Architektur erzählt ihre eigene Geschichte. Imposante Festungen, Paläste und Kirchen, die die maltesische Landschaft prägen, wurden von den Eroberern errichtet, die die Insel in verschiedenen Epochen beherrschten. Die Johanniterritter beispielsweise, die Malta im 16. Jahrhundert zu ihrer Basis machten, schenkten der Insel einige der beeindruckendsten Barockbauten des Mittelmeerraums.
Die strategische Lage Maltas und die historischen Häfen
Besonders prägend für Malta war die britische Herrschaft, die fast 150 Jahre dauerte und erst 1964 endete. Die Briten brachten nicht nur ihre Sprache und Verwaltungssysteme auf die Insel, sondern förderten auch den Ausbau der Häfen, die heute dank ihrer Infrastruktur und ihrer geschützten Lage zu den bedeutendsten im Mittelmeer zählen. Weitere Einflüsse der britischen Kolonialzeit sind bis heute sichtbar, ob in den roten Telefonzellen und Briefkästen, die noch immer in den Straßen von Valletta stehen, oder in der weitverbreiteten Nutzung der englischen Sprache.
Malta liegt in der Mitte des Mittelmeers und war durch seine strategisch günstige Position schon immer ein begehrter Ort für Händler, Seeleute und Militärmächte. Die Insel befindet sich auf der Kreuzung zwischen Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten, was sie zu einem zentralen Punkt für die Seefahrt und den Handel machte. Ihre natürlichen Häfen, allen voran der Grand Harbour in Valletta, galten schon seit Jahrhunderten als sicherer Zufluchtsort für Schiffe und Flotten. Dank des natürlichen Schutzes und der tiefen Wasserstraßen können hier auch große Yachten, sogar Kreuzfahrtschiffe anlegen. Der Hafen bietet zudem eine atemberaubende Kulisse, die Jahrhunderte von Geschichte widerspiegelt, und ist ein perfekter Ausgangspunkt für das Rolex Middle Sea Race, das gerade zum 45. Mal stattfand.
Das Rolex Middle Sea Race – Herausforderung für Segler
Das Rolex Middle Sea Race gilt als eine der prestigeträchtigsten Segel-Regatten der Welt und lockt Jahr für Jahr die besten Teams und ihre Boote an. Seit ihrer Premiere im Jahr 1968 fällt der Startschuss traditionell aus den alten Kanonen im Grand Harbour von Valletta. Der Blick auf die prächtigen Bastionen und die Barockstadt, während die Segelboote aus dem Hafen gleiten, ist ein atemberaubendes Spektakel, das jedes Jahr Tausende von Schaulustigen anzieht, die die Ufer und Aussichtspunkte des Hafens säumen. Mit einer Strecke von 606 Seemeilen (1122 Kilometer) fordert das Rennen sowohl das technische Können als auch die körperliche Ausdauer der Teilnehmer.
Das Rennen startet und endet in Malta und die Route führt die Teilnehmer rund um Sizilien und vorbei an spektakulären Landschaften, darunter die Äolischen Inseln, die Straße von Messina, der aktive Vulkan Stromboli und die Insel Lampedusa. Die Segler müssen sich auf dieser Strecke mit einer Vielzahl von Herausforderungen auseinandersetzen – von unvorhersehbaren Wetterbedingungen bis hin zu tückischen Strömungen.
Deutsches Boot holt den Sieg 2024
Sieger der 45. Ausgabe des Rolex Middle Sea Race wurde die deutsche Segelyacht TP52 Red Bandit unter dem Skipper Carl-Peter Forster. Das Besondere: Die Red Bandit-Kampagne bietet ein Förderprogramm für junge Sportler im Rahmen der von Forster gegründeten Forstar Offshore Foundation. Die Stiftung ermöglicht es hochkompetitiven Seglerinnen und Seglern sowie anderen jungen Talenten, Erfahrungen als „Big Boat“-Offshore-Rennfahrer zu sammeln und das spiegelt sich auch in der Besatzung des Bootes wider: Mit Ausnahme von Forster und dem sehr erfahrenen Taktiker Jesper Radich ist die gesamte Crew unter 30 Jahre alt. Die Red Bandit ist damit nach der Saudade (1983) und der Morning Glory (2006) die dritte deutsche Yacht, die das Rolex Middle Sea Race gewinnen konnte.
Die historischen Verbindungen Maltas zur Seefahrt und der internationale Charakter der Insel spiegeln sich auch im Teilnehmerfeld des Rolex Middle Sea Race wider. Jedes Jahr zieht das Rennen Segler aus der ganzen Welt an, die die Herausforderung suchen, diese einzigartige Route schnellstmöglich zu meistern. Das Rennen ist aber bei weitem nicht das einzige Argument, Malta einen Besuch abzustatten, bietet die Insel den Teilnehmern und sonstigen Besuchern doch eine erstklassige touristische Infrastruktur mit luxuriösen Hotels, exquisiter Gastronomie, viel Kultur und Geschichte und zahlreiche Freizeitmöglichkeiten.
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