Das Franz Marc Museum widmet sich erstmals in einer Ausstellung dem kreativen Dialog zwischen August Macke und seiner Frau Elisabeth.
August Macke (1887–1914) zählt zu den bedeutendsten Protagonisten der Moderne, der innerhalb der expressionistischen Bewegungen ein einzigartiges Œuvre schuf. Die Rolle, die seine Frau Elisabeth für dessen künstlerischen Werdegang jenseits der Muse und des Modells spielte, wurde bislang kaum beachtet. Als talentierte Netzwerkerin, selbst künstlerisch Aktive und kluge Nachlassverwalterin trug Elisabeth jedoch maßgeblich zu Mackes Erfolg bei.
Ein zentrales Thema der Ausstellung sind die Bildnisse, die August von Elisabeth zeichnete und malte. 1903 lernte Elisabeth Gerhardt (1888–1978) den 16jährigen August Macke kennen, einen Schulfreund ihres Bruders Walter. Die beiden verband die Liebe zu Kunst, Musik, Literatur und Natur. Als wichtige Gesprächspartnerin und bevorzugtes Modell wurde Elisabeth fortan in Mackes Schaffen eingebunden. In zahlreichen Gemälden und intimen Skizzen hielt er die Facetten seiner Partnerin fest, die zur Inkarnation seiner Frauengestalten wurde. Zugleich dokumentieren die Porträts von Elisabeth eindrucksvoll die Phasen seiner künstlerischen Entwicklung.
Wichtige Stationen im Schaffen August Mackes wie die Tunisreise und die Auseinandersetzung mit der Abstraktion sowie sein kunsthandwerkliches Arbeiten können durch die Sammlung
des Franz Marc Museums sowie neue Leihgaben erweitert und neu gedacht werden.
Im Jahr 1910 lernten August und Elisabeth Macke das Künstlerpaar Franz Marc und Maria Franck in München kennen. Schnell entwickelte sich zwischen den Paaren eine enge Freundschaft, die die beiden Frauen lebenslang pflegten. Durch Marc vermittelt, engagierte sich Macke 1911 im Kreis des sich formierenden »Blauen Reiters« und beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen. Der »Blaue Reiter« wird in der Ausstellung durch Aquarelle, Hinterglasbilder und humorvolle Zeichnungen von August Macke, Franz Marc und Heinrich Campendonk fokussiert.
Die Gegenüberstellung des Umgangs mit dem künstlerischen Nachlass ihrer im Ersten Weltkrieg gefallenen Männer schärft den Blick auf die jeweiligen Strategien von Elisabeth Macke und Maria Franck-Marc.
Die Ausstellung wird noch bis zum bis 17. September 2023 im Franz Marc Museum, Kochel gezeigt.
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