Fantastisch Real – Kunsthalle München

Die Kunsthalle München präsentiert zwischen 1860 und 1960 entstandene Meisterwerke der belgischen Moderne. Anhand von rund 130 Gemälden, Grafiken und Skulpturen veranschaulicht die Ausstellung, wie die Kunst jener Zeit die Grenzen von Fantasie und Wirklichkeit stets aufs Neue auslotete. Die Kunsthalle München zeigt “Fantastisch Real” noch bis zum 6. März.

Dabei rückte die schlichte Alltagsrealität ebenso in den Blick wie die Geheimnisse und Rätsel jenseits der sichtbaren Welt. Die Schau beleuchtet den spezifischen Weg der belgischen Kunst von realistischen Szenen des einfachen Volkes und atmosphärischen Landschaften über die fantastischen Maskeraden James Ensors bis zu den surrealen Welten von Paul Delvaux und René Magritte. Neben solchen großen Namen sind unter den etwa 40 ausgestellten Künstlern zahlreiche hierzulande kaum bekannte Maler wie Eugène Laermans, Constant Permeke oder Rik Wouters zu entdecken.

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James Ensor (1860–1949) Die Intrige, 1890 91,5 × 150 cm, Öl auf Leinwand Königliches Museum für Schöne Künste Antwerpen Sammlung KMSKA – Flämische Gemeinschaft (CC0), Foto: Hugo Maertens

Belgische Moderne von Ensor bis Magritte – Fantastisch Real

Zur faszinierenden Wirkung der belgischen Kunst trägt maßgeblich das Zusammenspiel zweier gegensätzlicher Kräfte bei: des Realen und des Fantastischen. In den Hinterzimmern der Realität haust das Übersinnliche; in ihren versteckten Winkeln lauert die Fantasie mit ihren Träumen und Mysterien. Dieses Phänomen basiert auf den wirklichkeitsgetreuen, detailgenauen Darstellungen der flämischen Malereitradition von Altmeistern wie Hieronymus Bosch oder Pieter Brueghel dem Älteren. In der Moderne entwickelt sich der Dualismus von Realem und Fantastischem zu einem zentralen Charakteristikum der belgischen Kunst. Einerseits bleibt sie, bis in den Expressionismus hinein, sehr stark einer realistischen Tradition verbunden.
Andererseits wird, stets aus der Wirklichkeit heraus, immer wieder aufs Neue das Mysterium der Dinge beschworen. Mit Blick auf diese besondere Ausprägung der belgischen Moderne zeichnet die Ausstellung in zehn Kapiteln die Entwicklung der Kunst von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nach und verortet die Werke dabei in ihren kultur- und sozialgeschichtlichen Kontexten.

René Magritte (1898–1967) Sechzehnter September, 1956 116,2 × 89,2 cm, Öl auf Leinwand Königliches Museum für Schöne Künste Antwerpen © René Magritte, VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Ch. Herscovici, Sammlung KMSKA – Flämische Gemeinschaft, Foto: Hugo Maertens

Den krönenden Abschluss der Ausstellung bilden die surrealistischen Werke von Paul Joostens, Paul Delvaux und dem wohl bekanntesten Künstler René Magritte, die die Grenze zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, zwischen Realem und Fantastischem mit innovativen künstlerischen Techniken und Strategien neu ausloten. Was die Symbolisten an Realitätserweiterung durch Traum und Fantasie vorbereitet hatten, führten die Surrealisten zur Sur-Realität zusammen, in der alle Grenzen aufgehoben waren, alle Kategorien und Begriffe neu und frei gedacht werden sollten.

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