Als Christian Hempfe im Jahr 2001 seine erste Schicht am Herd des SCALA‑Restaurants im 29. Stock des JenTowers antrat, konnte er noch nicht ahnen, dass er dort eines Tages das ganze Haus führen würde. Heute, fast ein Vierteljahrhundert später, ist der gebürtige Jenaer alleiniger Geschäftsführer des SCALA Hotel & Restaurant – und verkörpert damit die seltene Kombination aus Spitzenkoch, Unternehmer und Gastgeber.
Der Weg dahin liest sich wie eine kulinarische Abenteuerreise: Nach der Kochausbildung im Maritim Hotel Nürnberg sammelte Hempfe Erfahrungen in England und der Schweiz, bevor ihn die Liebe zur Heimat zurückholte. Bereits zwei Jahre nach seiner Rückkehr avancierte er zum Küchenchef, 2016 kam die erste Managementverantwortung hinzu, und seit 2020 liegt die Gesamtleitung des SCALA Hotel & Restaurant in seiner Hand. Geblieben ist die Freude am Handwerk – gewechselt hat lediglich der Radius: „Früher war die Küche meine kreative Spielwiese, heute sorge ich dafür, dass ein ganzes Team seine Kreativität entfalten kann“, sagt Hempfe.

Seine Handschrift zeigt sich deutlich im gastronomischen Konzept. Statt klassischem Teller‑Dienst setzt das SCALA auf ein modernes Sharing‑Menü: Mehrere Gänge kommen in die Tischmitte, werden gemeinsam probiert und diskutiert. „Ich wollte weg vom reinen Sattwerden, hin zum genussvollen Miteinander“, erklärt Hempfe. Inspiration fand er bei Andreas Caminadas IGNIV‑Restaurants und bei den eigenen Eventformaten wie „Kiss the Cook“, einer ungezwungenen Küchenparty, bei der Gastköche, Live‑Band und eigens gebrautes SCALA‑Bier für ausgelassene Stimmung sorgen.
Das Scala Hotel: 17 Zimmer mit Panorama‑Blick
Wer nach dem Dinner nicht mehr zurück ins Tal möchte, bleibt einfach über Nacht. Eine Etage tiefer – im 27. Stock – beherbergt das SCALA‑Hotel gerade einmal 17 Zimmer: sieben Einzel‑, neun Doppelzimmer und eine Suite. Mit selbstverständlich demselben 360‑Grad‑Ausblick bietet das Boutique‑Hotel eine intime Alternative zu großen Ketten. Genau diese Überschaubarkeit ist für Hempfe ein Qualitätsversprechen: „Über den Wolken ist man unter sich“, heißt es in seiner Hotelphilosophie. Nach dem Panorama‑Frühstück am Morgen auf 128 Metern Höhe mit Blick über Saaletal, Kernberge und das grüne Band des Volksparks gilt es Jena selbst zu entdecken.
Jena entdecken – von Hightech bis Wanderidylle
Die Lage mitten in der Innenstadt macht das SCALA zum perfekten Basislager. Gleich vor der Tür beginnt die Wagnergasse, Jenas berühmte Kneipen‑ und Cafémeile. Auch sollten Klassiker wie das Zeiss‑Planetarium und das Deutsche Optische Museum auf dem Programm stehen – Zeugnisse der Optik‑Tradition, der die Stadt ihren Spitznamen „Lichtstadt“ verdankt. Naturliebhaber wandern auf der 91 Kilometer langen SaaleHorizontale oder spazieren durch die Saaleaue bis zum Botanischen Garten. Im Sommer sorgt die „Kulturarena“ für Open‑Air‑Festivalatmosphäre, im Winter funkelt der Weihnachtsmarkt rund um den Marktplatz. Wer höher hinaus will als der JenTower, erklimmt den Fuchsturm oder den Bismarckturm oberhalb der Stadt; beide Aussichtspunkte belohnen den Aufstieg mit Postkartenblicken auf das Universitätsviertel und das Saaletal.
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Bilder: ©JenaKultur, JenaParadies, Scala, Jessica Bachmann