Zu den beliebtesten Urlaubsorten in Holland gehört Zandvoort – der helle, neun Kilometer lange Sandstrand ist einer der Gründe dafür. Schnuckelige Cafés, kleine Geschäfte und hippe Strandbars laden zum Verweilen und Naturschauspiel zum Entdecken ein. Zandvoort eignet sich auch als Tagesausflug für Amsterdam-Reisende, denn der Ort ist mit dem Zug bequem von der niederländischen Hauptstadt aus erreichbar.
Holland mit der Bahn – Zandvoort macht´s möglich
Ich fahre mit der Deutschen Bahn nach Holland. Ich liebe das Meer und bin erstaunt, dass ich zum Frühstück in Frankfurt einsteigen kann und schon zum Mittag, nach nur einmaligem Umsteigen in Amsterdam, in Zandvoort im Strandcafé sitze. Cappucino und die für Holland so typische Appeltaart vor mir.
Die Deutsche Bahn war beinahe pünktlich, in Bezug auf die niederländische Bahn braucht sich der Reisende über mögliche Verspätungen keine Gedanken zu machen, denn die meisten Züge fahren hier im Halbstundentakt. Bemerkenswert.
In Zandvoort liegt der Bahnhof nur wenige Minuten vom Strand und auch von der Innenstadt entfernt. Ich brauche hier wirklich kein Auto, um in mein Hotel einzuchecken, ein für Holland so typisches Wohnhaus, was von außen nicht einmal ansatzweise erahnen lässt, wie modern und gemütlich seine Zimmer eingerichtet sind. Nur die steilen Treppen! Große Füße oder ausladendes Gepäck darf man im Nachbarland nicht haben.
Ein breiter Sandstrand lockt, Wasser, so weit das Auge reicht. Auch in den Dünen. Kleine Tümpel und größere Wasserflächen, auf denen Vögel Rast halten; menschgemacht, denn von hier wurde Sand im 17. und 18. Jahrhundert nach Amsterdam gebracht, um auf dem ehemals sumpfigen Boden dort bauen zu können. Die nördlich von Zandvoort gelegenen Kennemerdünen sind ein Naturschutzgebiet, das so groß ist, dass hier selbst Wisente und Konikpferde ausgewildert werden konnten und mit ein wenig Glück kann man sie entdecken, wenn sie zum Saufen an die Wasserstellen kommen. – Es lohnt sich also, mit den in Zandvoort überall ausleihbaren E-Bikes hier auf Erkundungstour zu gehen.
Amsterdamse Waterleidingduinen
Südlich von Zandvoort erstrecken sich über 3400 ha die Wasserleitungsdünen. Ja, richtig gehört, das ist kein Übersetzungsfehler. Die Dünen hier sind von vielen Wasserarmen durchzogen und da diese Süßwasser führen, dienen sie auch heute noch der Wasserversorgung von Amsterdam. Hier darf man nur zu Fuß unterwegs sein, dafür gibt es allerdings keine vorgeschriebenen Wege. Und so begegnet man in diesem Gebiet garantiert zahmen Hirschen, denn hier lebt die größte Hirschpopulation der Niederlande.
Fisch und Meer
Zum Abendessen möchte ich Fisch. Bekomme einen Tipp: Strandpavillon Thalassa, betrieben von einer Fischerfamilie in 4. Generation. Man hat mir nicht zu viel versprochen: Die Bierschaumsoße passt perfekt zum Kabeljaufilet.
Und Meeresgetier liefert hier nicht nur der Händler, sondern auch der Sohn. Wenn er Zeit hat. Denn er ist als „Klimapirat“ unterwegs. In seinen Planwagen kann man einsteigen, den Strand entlangfahren und erfahren, wie wichtig eine intakte Umwelt und sauberes Wasser sind. Er kennt das Leben am und mit dem Meer von Kindesbeinen an und findet selbst in den kleinsten Pfützen am Strand noch Lebensgemeinschaften, von denen Touristen nichts ahnen. Und wenn die Jüngsten dann ganz neugierig geworden sind, öffnet er einen alten Pappkoffer und zeigt seine Schätze. Strand-GUT – Werte, nicht mit Geld zu bezahlen.
Weitere Informationen: visitzandvoort.de
Bilder: ©Diana Bachmann