Kaum ein Ort steht so sehr für Lebensfreude, Sonne und Rhythmus wie Rio de Janeiro. Genau dieses Gefühl wollte Philip Birkholz in seinem Duft einfangen: der tanzt, leuchtet und überrascht: Sol e Samba. Im Interview verrät uns CEO und Parfumeur von Birkholz wie Samba in Flakonform duftet, wie unterschiedlich internationale Duftvorlieben sind und wie es bei der Expansion in 50 Länder gelingt, die Familien-DNA zu wahren.
Philip, du warst gerade auf großer Asien-Pazifik-Tour mit Stationen in Städten wie Shanghai, Hongkong, Sydney und Seoul. Was waren deine Eindrücke?
Es war eine intensive, aber unglaublich spannende Reise. Wir haben auf der Messe in Shanghai unsere Düfte präsentiert – das war ein echtes Highlight. Neben Business-Terminen habe ich mir, wenn auch selten, ein bisschen Zeit genommen, um die Städte kennenzulernen. Taiwan zum Beispiel hat mich total geflasht.
Wie reagiert das internationale Publikum auf eure Düfte? Gibt es regionale Unterschiede?
Absolut! In Asien bevorzugt man traditionell eher florale, frische und dezente Düfte – leichte Holznote vielleicht noch. Dunkel, rauchig oder ledrig kommt dort eher selten gut an. Dafür lieben sie Düfte wie First Spring oder Velvet Orchid aus unseren Kollektionen. Ganz anders Australien: Dort stehen holzige, würzige und maskulinere Düfte höher im Kurs. Spannend ist auch, dass z. B. Kunden in China oft kleinere Flakons kaufen – weniger zum Tragen, mehr als Sammlerstück.
Du hast auf der Reise auch einen neuen Duft vorgestellt: Sol e Samba. Erzähl uns mehr von der neuesten Kreation.
Sol e Samba ist meine Hommage an Rio de Janeiro. Ich liebe die Stadt – war schon mehrfach dort – und letztes Jahr ergab sich die Gelegenheit, mit einem lokalen Vertriebspartner zu starten. Ab Juli sind wir offiziell in Brasilien vertreten. Das war für mich der Moment, einen Duft zu lancieren, der diese Lebensfreude, Sonne und Rhythmus einfängt.
„Sol e Samba ist mein Duft für Rio“ – Philip Birkholz
Was erwartet uns olfaktorisch?
Frisch, grün, zitrisch – aber mit Tiefe. In der Kopfnote haben wir Matcha, Grapefruit, Yuzu und Kardamom. Dann kommen Feigenblätter und Tabakblätter dazu – das war mir wichtig, weil Philosykos von Diptyque mein erster Nischenduft war. Die Basis bilden Sandelholz, Patchouli und Amber. Es ist ein tropischer Duft, aber nicht süßlich-klebrig, sondern klar, lebendig und modern.
Wann kommt Sol e Samba in den Handel?
Im Juni in Deutschland und Europa. In Brasilien folgt der Launch dann im September mit einem großen Event in Rio.
Eure Marke wächst rasant, ihr seid mittlerweile in über 50 Ländern präsent. Wie gelingt es euch dabei, eure familiäre DNA zu bewahren?
Für uns ist Familie kein Marketing, sondern Realität. Wir sind jeden Tag eng im Austausch – per WhatsApp, im Büro, auf Reisen. Ich war gerade vier Wochen mit meinem Vater unterwegs, mache andere Trips mit meiner Mutter oder meinem Bruder. Und auch wenn wir international wachsen – einer aus der Familie fliegt immer persönlich in jedes neue Land, lernt die Partner und Menschen vor Ort kennen. Das ist keine Option, das ist für uns Pflicht. Ich möchte, dass wir dieses Miteinander über Generationen weitertragen – nicht nur als Familie, sondern auch mit allen Mitarbeitenden, die zu unserer erweiterten Familie gehören.
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Bilder: ©Birkholz