La Katz – eine Hommage an die Farbe

Luxus-Seidenmode von La Katz fühlt sich nicht nur wie eine zweite Haut an, sondern definiert auch Eleganz neu: Ästhetik mit hochwertigen, hautfreundlichen Materialien. Der Fokus der Gründerin Laura Sänger liegt darauf, dass Schönheit und Qualität Hand in Hand gehen. Gerade wurde das Label mit seinen farbenfrohen Kreationen für den deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert. Wir trafen Laura Sänger zum Interview.


Laura, was macht Ihr Label La Katz zur ersten Luxus-Seidenmode der Welt?

Im Gegensatz zu anderen Seidenmarken, arbeitet La Katz ausschließlich mit einer zertifizierten biologischer Seide. Neben der außergewöhnlich hohen Qualität wird zudem jeder Schritt in der Produktion neu gedacht und nach dem Cradle to Cradle Prinzip designed. Cradle to Cradle ist ein Designkonzept, welches von Anfang an ein sauberes Produkt kreiert und nicht nur Teilaspekte verbessert. In der Mode bedeutet das konkret ein Verzicht auf Schadstoffe und Plastik. Alle Stücke werden in Deutschland gefertigt, um ein hohes Maß an Schneiderkunst und damit Wert zu garantieren. Somit ist La Katz die erste Luxus-Seidenmode der Welt, die Nachhaltigkeit mit zeitloser Schönheit verbindet.

nachhaltige Seide

Woher kommt der Name Ihres Labels?

Der Gepard und damit die fantasievolle Abwandlung in den Namen ‘La Katz’ steht für ein starkes, anmutiges Tier. Ich wollte damit auch Seide ganz bewusst von dem eher verträumten Lingerie Image wegtragen und als Daywear positionieren. Die intensiven Farben und klaren Schnitte stehen für ein selbstbewusstes Auftreten – der Name meines Labels rundet das ab.

Gerade sind Sie mit Ihrem Label für den deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert. Nachhaltigkeit und Seide hatte so wohl kaum einer auf dem Schirm, klären Sie uns auf.

Die meisten verbinden Seide per se mit einem hochwertigen Material und damit mit einem Qualitätsprodukt. Dazu ist Seide ein Naturmaterial, das hat auch leichter ein besseres Image als beispielsweise erdölbasierte Materialien wie z.Bsp. Polyester. Für Kleidung gilt aber die gleiche Ausgangsfrage, wie für Lebensmittel: Handelt es sich um industriell hergestellte Stoffe, oder biologische?
Für Baumwolle herrscht inzwischen eine größere Sensibilität, da Probleme, wie die Benutzung von giftigen Pestiziden des konventionellen Baumwollanbaus zunehmend medial Gehör fanden. Konventionell hergestellte Seide – und wir reden hier von 99% der Seidenkleidung – hat da ganz ähnliche Probleme: Es zerstört die Böden und damit eine Biodiversität, die Pestizide und Veredelungstechniken sind höchst toxisch für die Arbeiter und am Ende auch für die Trägerin des Kleidungsstückes. Wenn Seide so mit Giftstoffen vollgepumpt ist, kann sie zudem ihre einzigartigen Eigenschaften nicht mehr entfalten: Sie ist das einzige Naturmaterial, das die Haut hydriert.

Indem La Katz ganzheitlich gesund produziert – von der Seide bis zur Färbung – wollen wir auch den Begriff Luxus wieder mit dem besetzen, wofür es es ursprünglich einmal stand: Einzigartige Qualität und Verarbeitung.

Nachhaltigkeit geht bei Ihrem Unternehmen weit über das Material hinaus?

Genau. Wir beziehen uns nicht nur auf den Rohstoff – also die Seide – sondern auf jede Materialeinheit. Plastik und Schadstoffe werden nicht benutzt. Das klingt erst einmal sehr simpel, ist jedoch im Designprozess durch Industriestandards eine Herausforderung. So wird beispielsweise fast immer ein Polyestergarn für die Verarbeitung verwendet. Hier mussten wir einen Ersatz zu finden, der neben unseren Nachhaltigkeitsansprüchen auch die Langlebigkeit hat, wie ein Plastikgarn. Auch die Verpackungsmaterialien sind Cradle to Cradle zertifiziert. Sie sind biologisch abbaubar. Das funktioniert durch einen schadstofffreien Druck und das Verzichten auf Kleber – der meistens auch giftige Stoffe enthält. So wird jeder Karton mit einer speziellen Falttechnik konzipiert. Die Modemarke Wolford benutzt diese übrigens auch und sowas ist am Markt noch wahnsinnig innovativ.

Warum reine Seidenkollektionen?

Neben meiner großen Liebe für das Material, war es mir wichtig eine Lücke zu schließen. Es gibt kaum ein Label, das ausschließlich mit Seide arbeitet. Falls doch, werden meistens Prints benutzt, jedoch kaum Unifarben. Ich möchte Prints nicht für die Zukunft ausschließen – ich habe ja auch eine kleine Obsession mit Leopardenmustern -, der Fokus wird aber erst einmal auf starken Farben, zeitlosen Designs und einem einzigartigen Seidenmaterial liegen. Zur Zeit arbeiten wir sehr viel mit Seidensatin, öffnen uns in einem neuen Designprozess aber auch anderen Webarten, die noch besser zur kälteren Jahreszeit passen und auch unempfindlicher sind. Beispielsweise Crepe Seide, oder Strick aus Seidengarn.


Verarbeitet sich nachhaltige Seide anders, spürt man den Unterschied?

Unsere Seide wird mit keinerlei chemischen Veredelungen verarbeitet – bei der konventionellen Seide sind das meistens Chrom und Blei – auch um die Seide schwerer zu machen und im Handel einen höheren Preis zu erzielen. Stattdessen benutzen wir nur Bio-Öle. Deshalb fühlt sich die La Katz Seide sehr viel weicher an.

Warum als Deutsche in Wien?

Ursprünglich bin ich zum Studium nach Wien gekommen – ich komme aus Bonn und da gab es für mich nur die Option in eine größere Stadt zu ziehen. Wien ist dabei die perfekte Symbiose aus Dorf und Großstadt. Und Wien ist unglaublich elegant, voller Kultur und Schönheit. Im Grunde passt die Stadt auch wahnsinnig gut zu La Katz. Beides steht für eine zeitlose Eleganz. Trotzdem schließe ich nicht ganz aus, nach Mailand zu ziehen, zumindest temporär. Städte wie Mailand leben Design und Mode noch einmal ganz anders und sind tolle Orte der Inspiration.

Woher beziehen Sie Ihre Inspiration noch?

Inspirationsquellen sind sehr vielschichtig. Orte, die mich aber besonders begeistern sind Hotels. Hotels, die für einen gelebten Glamour stehen, für Eleganz und eine individuelle Liebe für Details. So zum Beispiel das Grand Hotel Tremezzo am Comer See. Man taucht in eine edle Version eines Wes Anderson Films ein. Jeder Raum ist durchleuchtet von starken Farben, Samt und Seide. Selbst die Rosen werden orange gefärbt. Vor einigen Jahren wurden in einer Wand eines Hotelzimmers hunderte Liebesbriefe gefunden. Jeden Abend findet sich einer dieser Briefe auf dem Bett der Gäste wieder.

Was macht Luxus für Sie aus?

Material, Verarbeitung und ein Gefühl von Zuverlässigkeit.

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Bilder: ©La Katz

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