Restaurant Alchemist – Bühne frei für große Kochkunst

Wir haben ein Auge auf Kopenhagen und das Restaurant Alchemist geworfen: Spitzenkoch Rasmus Munk sorgt dort mit seiner zukunftsgewandten Küche, multivisueller Kunst und eindringlichen Botschaften für großes Aufsehen. Begleiten Sie uns in den Kopenhagener Hafen zu einem einzigartigen, mehrstündigen Kulinarik-Erlebnis.

Fotos: ©Søren Gammelmark; Derk Hoberg

Langsam öffnet sich die massive Bronzetür der alten Werfthalle im Kopenhagener Hafen, schluckt nacheinander uns und die anderen glücklichen Gäste, die einen der 48 begehrten Plätze im Alchemist ergattern konnten. Mehrere hundert stehen hier täglich auf der Warteliste, wollen erfahren, welches Universum sich hinter der geheimnisvollen Tür verbirgt und was Rasmus Munk, 32, auftischt. So viel sei verraten: Uns erwartet ein einzigartiges Kulinarik-Spektakel, das alle Sinne anspricht. Ein Gourmet-Drama inszeniert in fünf Akten, die sich in verschiedenen Räumen auf über 2.000 Quadratmetern abspielen, mit eindringlichen Botschaften garniert und mit Videokunst, unterschiedlichen Temperaturen, Sounddesign und Musik choreografiert.

Rasmus Munk, (li.) und sein Team

Alchemist – Munks Menü mit Message

Das Alchemist ist aber nicht nur wegen des Dome – dem eigentlichen Speisesaal mit überdimensionaler Projektionskuppel (18 Meter Durchmesser) – das derzeit wohl beeindruckendste Restaurant Europas, wenn nicht weltweit, sondern auch wegen seiner Küche. Die Gerichte des enorm experimentierfreudigen Munk sind kühn, meist mit provokativer Botschaft und obendrein mit allerlei technischen Gerätschaften zubereitet. Inspiriert von der Molekularküche – Munk greift gerne auf Schockfroster und Rotationsverdampfer zurück – setzt der Spitzenkoch bei der Umsetzung fast ausschließlich auf nordische Produkte. Doch mehr noch als das, erfahren wir schon bei den Amuse Bouche gleich zu Beginn des Abends, mit welchem Eifer sich das Team hier der Wissenschaft widmet. Produkte und neue Techniken werden im Hinblick auf eine nachhaltigere Nahrungsmittelproduktion und deren gerechtere Verteilung erforscht – Munk und sein Geschäftspartner Lars Seier Christensen versorgen mit ihrer Organisation „Junkfood“ zudem 300 Obdachlose – Tendenz steigend – täglich mit warmen Mahlzeiten.

„Smokey Ball“
„Daisy, Double Trouble“

Wer nun befürchtet, der Geschmack könnte angesichts all des Drumherums auf der Strecke bleiben, sieht sich getäuscht. Um seine Denkanstöße effektiv zu platzieren, legt Munk größten Wert auf luxuriöse Produkte, feilt lange an seinen Gerichten und präsentiert sämtliche seiner über 40 Gänge aromatisch ausgewogen und dennoch pointiert. So öffnet er seinen Gästen schon bei den Vorspeisen die Augen, serviert Kaviar in der Pupille eines überdimensionalen Augapfels, den der Maskenbildner der Herr der Ringe-Trilogie für das Alchemist entwickelt hat. 1984 heißt das Gericht, George Orwells Big Brother lässt im Zeitalter der sozialen Netzwerke und anderer Datenkraken deutlicher denn je grüßen.

„Food for Thought“
„The Pigeon“ (In Wachs gereifte Taube)

Gerichte mit Botschaft dahinter

Gerichte wie der Zungenkuss, Andy Warhol oder Burnout Chicken haben genau wie Plastic Fantastic eine tiefere Bedeutung. Letzteres weist auf die Verschmutzung der Meere und deren Bewohner durch Mikroplastik hin. Munk serviert dafür einen komplex zubereiteten Kabeljau auf einem Plastikteller und mit täuschend echt wirkender, essbarer Folie umhüllt. Solche Gags ziehen sich wie ein roter Faden durch das sechsstündige Menü-Erlebnis bis hin zum Dessert Lebensader. Die Eiscremehülle gefüllt mit Heidelbeerkonfitüre und einer Creme aus Schweineblut, Hirschblutgarum und Wacholderöl ist in Form eines Bluttropfens angerichtet und schmeckt nicht nur auserlesen, sondern macht offensiv auf die enorme Bedeutung von Blutspenden aufmerksam.

Der Dome untermalt Munks Menü im Alchemist

Passend zu diesem roten Faden ändern sich auch die Projektionen auf der riesigen Kuppelleinwand im Dome immer wieder. Zehn Laserprojektoren sorgen für eine eindringliche optische Untermalung der Gerichte. So wird Munks jeweilige Botschaft nochmals verstärkt, wenn einen plötzlich zigtausende Augen beim Essen beobachten, Quallen inmitten von durchsichtigen Plastiktüten umherschwimmen und man beim Dessert in einem pochenden Herzen sitzt. Kein Wunder, dass sich schon mehr als 1.500 Gäste im Alchemist über den QR-Code auf dem Teller als Blutspender registriert haben.

„Lifeline“
Derk Hoberg traf Rasmus Munk (li.) in dessen Restaurant Alchemist in Kopenhagen

Munks Herz sitzt am rechten Fleck, seine Botschaften kommen an und mit der visionären Kombination aus einzigartigen Gerichten, die in provokanter Aufmachung und spektakulärem Ambiente serviert werden, trifft er sowohl Geschmack – zwei Michelin-Sterne und die Platzierung auf Platz 5 unter en World´s 50 Best Restaurants 2023 zeugen davon – als auch Zeitgeist. Und, ohne zu viel zu verraten: Der spannende und bewegende Abend im Alchemist endet nicht ohne Happy End. Lassen Sie sich überraschen!

Schnell zum Luxus: alchemist.dk

Diese Seite nutzt Cookies und Website Tracking-Technologien von Dritten, um ihre Dienste anzubieten und stetig zu verbessern und Werbung entsprechend der Interessen der Nutzer anzuzeigen. Ich bin damit einverstanden und kann meine Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen oder ändern. Datenschutz | Einstellungen

Cookie Einstellungen

Nachfolgend können Sie auswählen, welche Art von Cookies Sie auf dieser Website zulassen. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Cookie-Einstellungen speichern", um Ihre Auswahl zu übernehmen.

FunktionalUnsere Website verwendet funktionale Cookies. Diese Cookies sind erforderlich, damit unsere Website funktioniert.

AnalytischUnsere Website verwendet analytische Cookies, um eine Analyse unserer Website und eine Optimierung für die Zwecke z.B. für die Benutzerfreundlichkeit zu ermöglichen.

Social mediaUnsere Website setzt Social Media-Cookies, um Ihnen Inhalte von Drittanbietern wie YouTube und FaceBook anzuzeigen. Diese Cookies können Ihre persönlichen Daten verfolgen.

WerbungUnsere Website platziert Werbe-Cookies, um Ihnen Werbung von Drittanbietern basierend auf Ihren Interessen zu zeigen. Diese Cookies können Ihre persönlichen Daten erfassen.

AndereUnsere Website platziert Cookies von Drittanbietern, die keine analytischen, sozialen Medien oder für Werbung sind.