Die Fast-Fashion-Industrie boomt im letzten Jahrzehnt mehr als je zuvor. Konsumenten in Deutschland kaufen derzeit rund 60 Kleidungsstücke pro Jahr und tragen diese nur wenige Male, bevor sie wieder im Container oder Hausmüll landen. Denn der Großteil neuer Kleidung wird von Menschen gekauft, deren Kleiderschrank längst bis oben hin gefüllt ist.
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Doch dieses Konsumverhalten wird sowohl aus umwelttechnischer als auch ethischer Sicht zunehmend problematisch. Aus diesem Grund gibt es unterdessen zahlreiche Unternehmen, die auf eine verantwortungsvolle Produktion ihrer Mode setzen oder diese als Second Hand Ware vertreiben. Selbst hochwertige Designermarken lassen sich inzwischen nachhaltig und fair erwerben. Wir klären darüber auf, warum es so wichtig ist, auf einen bewussten Modekonsum zu achten und wo es die beste nachhaltige Designermode zu kaufen gibt.
Was ist nachhaltige Mode?
Die Bezeichnung “nachhaltig” ist in den vergangenen Jahren zu einem omnipräsenten Werbebegriff geworden. Doch für Konsumenten ist hier besondere Vorsicht geboten, denn viele Marken geben sich als fair und umweltfreundlich aus, obwohl sie dies nachweislich nicht sind. Sie nutzen diese Beschreibungen lediglich als erfolgreiche Vermarktungsstrategie und betreiben sogenanntes “Greenwashing”.
Neue Kleidungsstücke
Doch was ist nachhaltige Mode genau und woran ist sie erkennbar? Diese Frage lässt sich einfach beantworten. Denn unter diesem Begriff versteht man vor allem Kleidungsstücke und Accessoires, die aus umweltfreundlichen Materialien bestehen und unter Einhaltung ethischer und ökologischer Standards angefertigt wurden.
Dazu gehört beispielsweise, dass für ihre Herstellung recycelte oder tierleidfreie Stoffe verwendet und sie mit natürlichen und umweltfreundlichen Farben eingefärbt wurden. Doch auch eine faire Vergütung der Arbeiter, die diese Artikel herstellen und sichere Arbeitsbedingungen sind wichtige Bestandteile im Herstellungsprozess.
Second Hand Mode
Weiterhin kann auch Second Hand Mode, wie sie bei momox fashion erhältlich ist, als nachhaltig bezeichnet werden. Denn durch den Erwerb solcher Kleidungsstücke sorgen die Konsumenten dafür, dass diese dauerhaft in Umlauf bleiben und solange verwendet werden, bis sie nicht mehr tragbar sind. Das ist nicht nur die umweltfreundlichste, sondern auch die günstigste und fairste Shopping-Lösung.
Würde ein Großteil der Käufer auf diese Option umsteigen, würden zukünftig weniger Schadstoffe durch die Fast-Fashion-Industrie in die Umwelt gelangen und die Arbeiter müssten dauerhaft weniger, aber dafür hochwertige Artikel herstellen. Dadurch können wiederum ihre Löhne steigen, die ihnen ein besseres Leben ermöglichen.
Umgekehrt können Konsumenten gut erhaltene Kleidung, die ihnen nicht mehr gefällt, zurück an solche sogenannten Recommerce-Unternehmen verkaufen. Dadurch bekommen sie nicht nur Geld zurück, sondern sorgen auch dafür, dass die Artikel nicht unnötig im Müll landen und im Umlauf bleiben.
Welche Marken bieten nachhaltige Mode an?
Wer sich mit gebrauchter Mode nicht wohl fühlt und lieber auf neue Kleidung setzt, kann inzwischen auch bei bekannten Anbietern wie Zalando oder Amazon nach nachhaltigen Stücken suchen. Diese vertreiben nicht nur faire und umweltfreundliche Marken, sondern bieten Kunden sogar einen speziellen Suchfilter.
Mit diesem lassen sich die Suchergebnisse schließlich nach spezifischen Vorgaben in Bezug auf die Nachhaltigkeit sortieren. Ebenso bietet auch das Unternehmen About You einen eigenen Nachhaltigkeits-Button auf seiner Website an, mit dem Kleidungsstücke nach ihren Herstellungsbedingungen gefiltert werden können. Darüber hinaus kann ethische Kleidung auch über humanitäre Hilfsprojekte wie Jeans for Refugees erworben werden, bei dem der gesamte Ertrag an Hilfsorganisationen gespendet wird.
An welchen Siegeln ist nachhaltige Mode erkennbar?
Um zu vermeiden, dass Konsumenten dem oben erwähnten Greenwashing zum Opfer fallen, gibt es zahlreiche Zertifikate und Gütesiegel, an denen eindeutig erkennbar ist, ob es sich um nachhaltige Kleidung handelt oder nicht.
Zu den bekanntesten und vermutlich häufigsten Zertifizierungen gehören die blau-schwarz-grünen Siegel “Fairtrade Cotton” und “Fairtrade Textile Production”. Ersteres steht für die Herstellung der Kleidung aus 100% fair angebauter und gehandelter Rohbaumwolle. Letzteres steht für eine ganzheitlich faire textile Lieferkette, die sowohl die sozialen Bedingungen als auch ökologische Standards berücksichtigt.
Ebenfalls häufig auftretende Gütesiegel sind “Cotton made in Afrika”, “Cradle to Cradle Certified Product Standard”, “Fair Wear”, “Global Organic Textile Standard (GOTS)”, “Grüner Knopf”, “Oeko-Tex”, “Naturtextil BEST”, “PETA – Approved Vegan” und der “SA8000 Standard.”