Die Geschichte eines Unternehmens, das seit über 100 Jahren Automobilfans in seinen Bann zieht: Rolls Royce.
Die beiden Gründer des Unternehmens, Charles Stewart Rolls und Frederick Henry Royce, teilten den Hang zur Perfektion. Im Jahr 1904 treffen die beiden erstmals aufeinander und beschließen einen gemeinsamen Traum zu verwirklichen: ein perfektes Auto britischer Herkunft.
Zwei Jahre dauert es, bis mit dem Rolls Royce Silver Ghost, der erste gemeinsam geplante und konstruierte Wagen auf den Markt kommt. Bereits das erste Modell zierte das RR Logo im Kühler, damals allerdings noch in Rot gehalten. Ab 1911 ziert zudem die geflügelte Kühlerfigur „The Spirit of Ecstasy“, auch Emily genannt, den Grill der Luxuswagen.
Nachdem Charles Stewart Rolls im Jahr 1910 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt und sich Frederick Henry Royce aus gesundheitlichen Gründen an die Côte d‘Azur zurückzieht, überwacht Royces Freund C.G. Johnson die Produktion im Werk in Derby. Royce fertigt allerdings weiterhin alle Zeichnungen und Entwürfe selbst an.
Der Inbegriff für Luxus auf Rädern
Seine Maxime: Nimm das beste Material, welches du bekommen kannst und verbessere es. Diese Perfektion spricht sich herum. Die Luxuskarossen werden von Maharadschas, Königen und Prominenten geordert. Im April 1933 stirbt mit Royce auch der zweite Namensgeber des Unternehmens. Seitdem sind die RR-Initialen in schwarz gesetzt.
Der erste Rolls Royce, der komplett im Stammwerkt gefertigt wird, wird erst nach dem zweiten Weltkrieg gebaut. Es ist der Silver Dawn, bei dem dsa Unternehmen erstmals auch die Karosserieaufbauten selbst in die Hand nimmt. Bis dahin war jeder Fabrikat auch Unikat, vom Werk kamen lediglich das Fahrgestell und der Motor.
Ab Mitte der 1960er baut Rolls Royce die ersten Fahrzeuge mit selbsttragenden Karosserien. Die Fahrzeuge sind dadurch zwar nicht mehr so individuell gestaltbar, behalten aber, durch viele einzigartige Ausstattungen ihren Charme. Ursprünglich wurden alle Modelle für den Chauffeurbetrieb konstruiert. Erst Mitte der 60er Jahre baut die Luxusmarke mit dem Camargue das erste Auto, das als “Selbstfahrer” auf den Markt kommt.
Stürmische Jahre für Rolls Royce
Neben dem Automobilbau steht beim britischen Luxuskarossen-Hersteller, vor allem in den Kriegsjahren, der Bau von Flugzeugmotoren als zweite Produktsäule im Vordergrund. Die Defizite im Bereich der Flugzeugmotorenproduktion bringen das renommierte Unternehmen, in den 70er Jahren, in finanzielle Schwierigkeiten. Die Sparte der Automobile wird daraufhin aus dem Konzern ausgegliedert. Im Oktober 1980 wird die Brand von dem Mischkonzern Vickers übernommen.
Mithilfe einer völlig neuen Modellpalette schafft es das Unternehmen, in den späten 90ern den Umsatz wieder zu steigern. Im März 1998 erhält Rolls Royce als Antrieb einen 12-Zylinder Motor von BMW. Eine umstrittene Entscheidung, denn der Ruf des rein britischen Autos war somit Geschichte. Die Engländer weckten daraufhin das Interesse der Großkonzerne BMW und VW. Beide wollen die renommierte Marke übernehmen.
BMW und VW können sich schließlich darauf einigen, dass VW die zu Rolls Royce gehörende Marke Bentley übernimmt und Rolls Royce an BMW geht. 2003 kommt der erste, von BMW gebaute, Rolls Royce auf den Markt: das Modell Phantom.
Die Übernahme durch BMW stellt die Marke vor einen kompletten Neubeginn. Im Gegensatz zur früheren Modellvielfalt ist die Produktpalette heute überschaubar. In unterschiedlichen Ausführungen kann der elitäre Käufer heute zwischen dem Ghost und dem Phantom wählen.
Hollywoodreif
Die Geschichte des Automobilherstellers soll nun auf die große Leinwand kommen. Der Streifen wird nicht nur die Biografien der Herren Rolls und Royce erzählen, sondern auch den Mythos, der hinter der berühmten Kühlerfigur “Spirit of Ecstasy” steckt, beleuchten. Der Arbeitstitel: “Silver Ghost”. Die Regie bei der Verfilmung des historischen Stoffs wird der Oscar-Preisträger Martin Scorsese übernehmen und der Filmstart ist derzeit für 2020 vorgesehen.
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