Wir schreiben das Jahr 1856. Johannes Badrutt eröffnet eine kleine Pension mit nur zwölf Zimmern über den Dächern von St. Moritz, an der höchst möglichen bebaubaren Stelle und mit Blick auf das gesamte Dorf, dem Kulminationspunkt. Englische Touristen verbringen schon bald ihren Sommerurlaub im damals noch winzigen Kulm Hotel.
Badrutt, ein Mann voller Ideen, schwärmte seinen britischen Sommergästen vor, wie schön St. Moritz auch im Winter sei und lud seine Stammgäste ein, sich davon zu überzeugen. Wenn ihnen das winterliche Kulm Hotel nicht gefiele, käme er für alle Reisekosten auf. Das machte neugierig. In ungläubiger Erwartung trafen die wenig sonnenverwöhnten Engländer ein, genossen die vielen winterlichen Sonnenstunden in den schneebedeckten Bergen vor blauem Himmel und manch einem gefiel es hier so gut, dass er gleich bis zum Frühling blieb. Badrutt hatte den Winterurlaub erfunden und konnte sich fortan über begeisterte Gäste zu jeder Jahreszeit freuen. Zumal er auch noch dafür sorgte, dass Strom und damit elektrisches Licht auch dieses Fleckchen Erde erhellte. – Der Grundstein für die Schweizer Luxushotellerie war gelegt.
Auch aus der Zeit dieser ersten Winterurlauber stammt die Idee des Cresta-Rennens. Ein waghalsiger Zeitvertreib, der Neugierige von Nah und Fern zum weltweit einzigen Austragungsort St. Moritz lockt. Kopfüber mit bis zu 140 km/h in 50 Sekunden 1214 Meter durch einen Natureiskanal zu sausen, sorgt bis heute für ein beinahe halsbrecherisches Vergnügen.
Speisen im Kulm Hotel – Von Claudia Canessa bis Mauro Cologreco
Die mutigen Kopfüber-Rodler stoßen seit den 1860er Jahren in der Sunny Bar des Kulm Hotels, der ältesten Sportbar der Alpen, feuchtfröhlich auf den einen oder anderen sportlichen Erfolg an. Abends wird es hier ruhiger und nuancenreich: Internationale Spitzenküche, personifiziert durch die peruanische Köchin Claudia Canessa und ihrem farbenfrohen Erscheinungsbild, betört mit äußerst leckeren Gerichten alle Sinne: Street Food, Ceviche und Gegrilltes peruanischer Art erfreut dann Feinschmecker aus aller Welt. Diese außergewöhnliche kulinarische Entdeckungsreise blieb auch dem Gault Millau nicht verborgen: 14 Punkte zeugen von der unvergleichlichen Kochkunst dieser Peruanerin.

Auf ebenso viele Punkte in diesem traditionsreichen Gastroführer kann übrigens die Pizzeria im Keller des Hauses stolz sein. Antipasti, Pizza aus dem Holzofen und Pasta auf höchstem Niveau kontrastieren winterliche Erlebnisse mit südlichem Flair. Nicht zu vergessen das the K, in dem sich einige Jahre lang auch der Berliner Spitzenkoch Tim Raue verdingte, bis er im vergangenen Winter von Mauro Colagreco – mit seinem Drei-Sterne-Restaurant Mirazur an der Cote D ́Azur Platz eins auf der Liste der World ́s 50 Best Restaurants – abgelöst wurde. Der Argentinier verteidigte umgehend Raues Michelin-Stern im Gourmet-Restaurant des Kulm – und konnte nebenbei auf den schönen Pisten von St. Moritz seinem Hobby Skifahren nachgehen.
Heute umfasst das Kulm Hotel natürlich nicht mehr nur die ursprünglichen zwölf Zimmer, sondern erstreckt sich als imposanter Hotelkomplex über eine weite Fläche mit Park, ja sogar einer eigenen Eisfläche, auf der Hotelgäste aktiv oder verträumt ihre Runden ziehen können. Wer sich traut, nimmt bei Eiskunstläuferin Valentina Unterricht und tanzt auf der kulmschen Natureisfläche in den Tag oder entwickelt beim Eishockey-Spiel den richtigen Appetit, der in den angrenzenden hoteleigenen Restaurants Chesa al Parc mit Käse Fondue und im Kulm Country Club von Daniel Müller (im Gault Millau Guide 2021 mit13 Punkten ausgezeichnet) bei Blick auf Eisfläche und Bergmassive gestillt wird. Zum Träumen lädt auch die unvergleichliche Lobby des Luxushotels ein, die sie in die Atmosphäre der Belle Epoque zurückzuversetzen vermag. Wohlige Wärme aus loderndem Kamin und samtene Fauteuils vor riesigen Panoramafenstern mit Blick auf den St. Moritzersee laden zum Verweilen oder einem herrlichen Afternoon-Tea ein.
Ein weiterer einzigartiger Hot Spot auf dem Gelände des Kulm Hotels in St. Moritz ist der Dracula Club. Als gesellschaftliche Institution wurde er in den 1970er Jahren von einer der schillerndsten Persönlichkeiten des Jet Set, Gunter Sachs, gegründet (aucher war übrigens ein begnadeter Cresta Fahrer). Hier werden seit jeher die exklusivsten Partys des gesamten Engadins gefeiert. Wegen seiner überschaubaren Größe garantiert das Lokal eine intime Atmosphäre. Nach wie vor öffnen sich die Tore des privaten Clubs aber nur für Mitglieder und deren Freunde – im Sommer allerdings auch für jeden Besucher des Festivals da Jazz. Zahlreiche Musikgrößen geben sich dann im familiären Rahmen ein Stelldichein. Zum gelungenen Ausklang des Festival da Jazz gehören auch die regelmäßigen Round-Midnight-Konzerte in der Sunny Bar des Kulm Hotel St. Moritz.
Mehr oder weniger aktive Erholung beim Golf und im Spa
Nach einer im Dracula Club durchgefeierten Nacht lässt es sich im neugestalteten, 2.000 Quadratmeter großen Spa-Bereich des Kulm herrlich erholen. Eine helle und großzügige Aufmachung mit Materialien aus der Region und Panoramafenstern holt die atemberaubende Natur des Engadins in den Wellnessbereich. Das absolute Highlight: der beheizte Open-Air-Pool mit Blick auf die Berge und den St. Moritzersee.
Ebenso lädt der hoteleigene Neun-Loch-Golfplatz „Kulm Golf St. Moritz“ zu entspanntem Spiel, gilt dieser doch als attraktivste Kurzspiel-Trainingsanlage der Alpen und erlaubt dank raffinierter Architektur eine anspruchsvolle Runde in kurzer Zeit und – auch hier natürlich – bei besten Aussichten.

Schnell zum Luxus: www.kulm.com
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Bilder: ©Kulm Hotel, Derk Hoberg