Schloss Trauttmansdorff – Auf den Urlaubsspuren von Sissi in Südtirol

Wer von der Meraner Kurpromenade aus dem beschilderten Sissi-Weg folgt, der gelangt zum botanischen Garten der Südtiroler Kurstadt, in dessen Zentrum sich das Schloss Trauttmansdorff befindet. Im Jahr 1870 verbrachte Kaiserin Elisabeth von Österreich im Schloss einen Kuraufenthalt. Sie reiste streng geheim und inkognito mit einem Hofstaat von 102 Personen an. Sie bewohnte die oberste Etage des Schlosses und residierte dort mit ihren Töchtern: Gisela und der erkrankten zweijährigen Marie Valerie. Als die österreichische Presse nach wenigen Wochen die Genesung der kaiserlichen Prinzessin verkündete, war der Aufstieg von Meran als Kurstadt nicht mehr aufzuhalten.


Auch Kaiserin Sissi zeigte sich beeindruckt und beehrte das Schloss ein zweites Mal 1889 mit ihrer Anwesenheit. Schloss Trauttmansdorff liegt am östlichen Rand von Meran und ist nicht nur von der Stadt aus gut zu erreichen. Auch vom Umland aus ist es sogar fußläufig zu erschließen. Wer beispielsweise nur etwas weiter nördlich in einem Hotel im malerischen Schenna Quartier genommen hat, gelangt in kürzester Zeit zum Schloss Trauttmansdorff und kann die botanischen Sehenswürdigkeiten dort genießen.

Wechselvolle Geschichte von Schloss Trauttmansdorff

Die Historie des Schlosses reicht bis in das frühe 14. Jahrhundert zurück, als die kleine Burg Neuberg entstand, die 1327 das erste Mal eine urkundliche Erwähnung fand. Im Schnitt wechselten die adligen Besitzer alle 50 Jahre, bis schließlich die Familie Trauttmansdorff die Burg im Jahr 1543 erwarb. Es begann eine Blütezeit der Burg, die baulich in großem Stil erweitert wurde. 1678 raffte es den letzten Vertreter aus dieser Linie des Trauttmansdorffer Geschlechts allerdings dahin und die Burg erlebte weitere Besitzerwechsel. Der Verfall im Verlauf des 18. Jahrhunderts gipfelte 1777 im Einsturz eines Turmes, der auch die Burgkapelle zerstörte. Unter bayerischer Herrschaft kam es schließlich zu einer Allodialisierung und zu einem Verkauf an Bauern. 1846 trat wieder ein Trauttmansdorff auf den Plan. Der steirische Graf Joseph von Trauttmansdorff siedelte ins Meraner Land über und erwarb die Burg ein Jahr später. Unter ihm erfuhr die Burg viele Erweiterungen, insbesondere mit neugotischen Elementen. Aus der Burg wurde das Schloss Trauttmansdorff, welches in der Folge als Vorbild für viele andere Südtiroler Schlösser im neugotischen Stil diente. Erbe Josephs wurde der Reichsritter Moritz von Leon, wahrscheinlich ein außerehelicher Abkömmling, der von 1867 bis 1893 Besitzer des Schlosses war und Kaiserin Sissi beherbergte. Nach einem kurzen Intermezzo mit anderen Eigentümern übernahm 1896 Friedrich von Deuster aus Kitzingen das Schloss, der neben baulichen Erweiterungen auch Obstwiesen und Gärten anlegte und es neu erstrahlen ließ. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde die Blütezeit des Schlosses unterbrochen. Nach dem Krieg enteigneten die Faschisten den Besitzer und überließen es einem Hilfsfond für italienische Soldaten. Das Schloss wurde nun Castel di Nova genannt und war im Zweiten Weltkrieg ein Stützpunkt der Wehrmacht. 32 Jahre lang stand das Schloss nach Kriegsende leer, dann übernahm es die Südtiroler Landesverwaltung, die aber noch viele weitere Jahre brauchte, bis es einem neuen Verwendungszweck zugeführt werden konnte. In den Innenräumen wurde das Südtiroler Landesmuseum für Tourismus, das Touriseum, eingerichtet und aus den Außenanlagen wurde der botanische Garten, die Gärten von Schloss Trauttmansdorff. Diese wurden erst 2001 eröffnet, aber schon vier Jahre später als schönster Garten Italiens ausgezeichnet.

Das bieten die Gärten von Schloss Trauttmansdorff

Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff bedecken eine Fläche von 12 Hektar und bieten in mehr als 80 Gartenlandschaften den unterschiedlichsten Pflanzen aus der gesamten Welt eine botanische Heimat. Der Gartenkomplex ist in Form eines natürlichen Amphitheaters angelegt und weist einen Höhenunterschied von etwa hundert Metern auf. Dadurch erschließen sich dem Besucher atemberaubende Perspektiven auf exotische Gärten und unvergessliche Ausblicke auf angrenzende Bergpanoramen und die Meraner Stadtkulisse. Junge und alte Besucher können sich an interaktiven Erlebnisstationen wie dem geologischen Mosaik, der Libellenuhr, dem Summfelsen oder der botanischen Unterwelt erfreuen und weiterbilden. Themengärten wie Waldgärten, Sonnengärten sowie Wasser- und Terrassengärten laden zum Erkunden und Verweilen ein. Jeden Monat gibt es neue Blühhighlights mit den exotischsten Pflanzen aus aller Welt. Die Gartensaison 2022 steht in Meran unter dem Motto „Nimm dir Zeit – Der Garten als Erholungsort“. Ein eigens angelegter Parcours führt die Besucher zu besonderen Plätzen und versteckten Orten, die sowohl zum Innehalten als auch zur Aktivität einladen. Barfußlaufen oder Atemübungen sollen helfen, Mutter Natur und den eigenen Körper neu zu erfahren und zu erspüren. Zum Angebot gehören auch Workshops und speziell entwickelte Führungen.

Trauttmansdorff

Das Touriseum

Das Touriseum – Südtirols Landesmuseum für Tourismus – residiert seit 2003 im restaurierten Schloss Trauttmansdorff. Das Museum hat sich auf die Fahnen geschrieben, 200 Jahre Tourismusgeschichte in den Alpen auf vergnügliche Weise darzustellen. Die Besucher absolvieren mehrere Etappen und begeben sich in 20 Räumen auf eine historische Reise, in denen sie mechanische Theater, detailgetreue Modelle, Filme und Töne erleben. Dabei stoßen sie auch auf Spuren der berühmtesten Touristin, die im Schloss geweilt hat. Ein paar Originalobjekte von Kaiserin Sissi finden sich in den Räumen, in denen sie damals untergebracht war. Ein Werk des Künstlers Aron Demetz, eine geschnitzte Kaiserin auf dem Schlossbalkon, begrüßt die Besucher im Schlosshof. Und auch ein detailgetreu nachempfundenes Modell des Salonwagens, von dem sich Kaiserin Elisabeth bedient hatte, gehört zu den Ausstellungsobjekten.

Noch mehr Burgen und Schlösser in und um Meran

Wer seinen Urlaubskoffer packt und sich nach Südtirol aufmacht, muss nicht allein mit Schloss Trauttmansdorff und seinen Gärten vorliebnehmen. In der Umgebung von Meran finden sich noch weitere Burgen und Schlösser, die vom Luxus längst vergangener Zeiten zeugen. Direkt in Meran laden Schloss Rubein, Schloss Knillenburg und die landesfürstliche Burg aus dem 15. Jahrhundert zu einem Besuch ein. In der näheren Umgebung locken Schloss Schenna, Schloss Tirol und die Brunnenburg als touristische Attraktion.

Bildquellen: © Pixabay/ReneGossner – Pixabay/blende12 – Pixabay/sascha43

 

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